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Rudimentär | Die Marmeladenesser
Zwei Einakter aus dem frühen 20. Jahrhundert von frappierender Aktualität und sprachlicher Brillanz
n dieser Neuproduktion des Theaters am Rand bringt der junge Regisseur Benjamin Zock zwei gewaltige Texte 100 Jahre nach ihrem Erscheinen auf die Bühne. Es geht um Armut und Verzweiflung, um Wohlstand und Überdruss. Die Aktualität ist frappierend.
Rudimentär von August Stramm In Erinnerung an Peter Brasch
Ein Ehepaar haust in einer Berliner Dachkammer. Die Einsicht in das allgemeingültige Gesetz Geld ist gleich Leben verlangt danach, einen Schlussstrich zu ziehen. Die einfachste Lösung? Jashahn uffjedreht! Allerdings entpuppt sich der Weg in den Freitod als Hürdenlauf: Zunächst will eine halbvolle Flasche Schnaps geleert werden, dann versperren einige Zigaretten, ein Hund und frische Wäsche, die noch nicht aufgezogen ist, den Weg ins Himmelreich. Spätestens mit dem Eintreten des solventen Hausfreundes in die Dachkammer ist klar: Heute wird nicht gestorben, heute wird gelebt! Und schließlich ist auch noch die profane Frage zu klären: „Wo ist denn der Jas?“
Der bitterböse Einakter gilt als Beispiel par excellence für die Transformationsphase vom Naturalismus hin zum Expressionismus.
Die Marmeladenesser nach der Erzählung von Hans Henny Jahnn Uraufführung
Inge Tidemand ist alleinerziehende Mutter und kocht für ihren pubertierenden Sohn Harald Marmelade. Entgegen dem Zeitgeist und geprägt von wissenschaftlichen Studien träumt Harald von einer allumfassenden Völkerfreundschaft, genannt Kommunismus. Zu einer spontan veranstalteten Verköstigung ihrer hausgemachten Leckereien lädt Strohwitwe Tidemand den Milchburschen und den Bäckergesellen ein. Die anfänglich scheu geführte Konversation der drei jungen Männer entwickelt sich zu einer politischen Debatte um die Zukunft Europas, die in einem Exzess endet: „Welche Vernunftbegabten wollen denn noch glauben, mit Gewalt kann Europa die Erde regieren?“
Es spielen: Marie Golüke, Susanne Jansen, Carla-Frieda Nettelnbreker, Michael Rothmann
Regie: Benjamin Zock
Bühne und Kostüm: Christian Dillner Franziska Müller
Regieassistenz: Julia Runge
Preisinfo
Eintritt bei Austritt
Empfohlener Austrittspreis: 25 €
Bei uns gibt es keine Eintrittskarten.
Bitte reservieren Sie Plätze und bezahlen Sie nach der Vorstellung, was Ihnen das kulturelle Erlebnis wert ist.
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Theater am Rand
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Geschäftsführerin:
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